Eigentlich sollte es heißen: Mit dem Campervan nach Slowenien – Doch aufgrund des vorhergesagten Regens entschieden wir uns ganz spontan um und begaben uns auf eine tolle Reise ins benachbarte Frankreich. Wie unser erster größerer Roadtrip mit dem selbstausgebauten Camper verlief liest du in den folgenden Zeilen.
Es ist noch kalt und ziemlich wolkenverhangen als wir das Allgäu an diesem Morgen Ende September verlassen. Der Weg führt uns zuerst Richtung Bodensee und anschließend durch die Schweiz und Italien nach Frankreich. Ich habe solche Roadtrips mit dem Campervan damals in Neuseeland kennen und lieben gelernt. Es ist so toll durch schöne Landschaften zu tuckern und einfach das Leben zu genießen. Die Schweiz empfängt uns schon nach kurzer Fahrt mit den ersten Regenschauern und so wird die Fahrt zwar nicht ganz so entspannt, aber die Vorfreude auf ein neues Land, Frankreich, überwiegt. Auch in Italien ist das Wetter nicht recht viel besser und so fahren wir erstmal ans Meer dort und suchen uns zum Mittagessen eine gute Pizzeria aus. Diese schmeckt dann auch richtig gut und stärkt uns für die verbleibenden Stunden auf der Straße.
Endlich mit dem Campervan in Frankreich
Ja und dann fährt man da so in ein fremdes Land und frägt sich, was einen dort wohl erwarten wird. Ich mache mir erstmal keine Hoffnungen und genieße einfach die Fahrt. Schon bald nach dem Grenzübertritt zweigen wir, noch vor Nizza, ins Hinterland ab. Irgendwann fällt dann mein Blick auf die Tankanzeige und ich frage mich, obs hier in der Abgeschiedenheit wohl auch Tankstellen gibt. Aber irgendwie müssen die Einwohner ja auch ihre Fortbewegungsmittel auftanken. Bei einer kleinen Pause suchen wir erstmal nach einem Campingplatz und finden auch relativ schnell einen in Castellane. Bereits auf der Fahrt dorthin fällt mir ein riesiger Fels mit einer Kirche darauf auf. Wie die da wohl raufgekommen ist? Denn es macht nicht den Anschein, als könnte man dort auch nur ansatzweise zu Fuß rauf. Aber das soll sich dann am Abend aufklären.
Wie sich dann herausstellt ist der Campingplatz richtig günstig für unseren Campervan. Der Preis von 13€ pro Nacht für 2 Personen erstaunt uns dann doch und so nehmen wir gleich mal 2 Tage. Eine kleine Runde durch das Dorf zeigt uns einen ersten Eindruck, wie schön es hier sein muss zu leben. Alte Gebäude und richtig gemütlich – schön! 🙂
Zum Abendessen gibt’s heute die obligatorischen Campernudeln mit Tomatensoße bei tollem Ausblick auf die Chapelle Notre Dame du Roc.
Die Gorges du Verdon
Der nächste Tag führt uns in die bekannte Verdon-Schlucht. Glasklares Wasser und spektakuläre Gesteinsformationen sprechen dort für sich. Eine Wanderung durch die Schlucht ist etwa 14 Kilometer lang – sogar mit zwei Tunneln, einer davon so dunkel, dass man nicht mal das Ende erahnen kann. Also unbedingt eine Stirnlampe oder Taschenlampe mitnehmen! Nach etwa 9 Kilometern entscheiden wir uns aber dann umzudrehen, da wir sonst irgendwie wieder zum Camper zurückkommen müssten. Und so treffen wir ein Pärchen aus Deutschland, die dann auch relativ froh darüber sind, dass wir sie zurück zu ihrem Auto fahren, da deren Rückweg eh auf unserem weiteren Weg an diesem Tag liegt. Also noch kurz die beiden abgesetzt und weiter geht’s zum Lac de Saint-Croix – ein toller See mit herrlicher türkisblauer Farbe.
So verbringen wir noch eine ganze Weile am See, bevor es zurück zum Campingplatz nach Castellane geht.
Am nächsten Morgen brechen wir schon früh auf, denn wir möchten den Sonnenaufgang von der Kirche auf dem Felsen bestaunen. Ein Wanderweg führt uns in ca. 40 Minuten dort hinauf 😉 Und der Sonnenaufgang hat es ziemlich in sich – feuerroter Himmel inmitten der Berglandschaft um das Bergdorf.
Anschließend gönnen wir uns ein richtig geschmackvolles Baguette in einer Boulangerie zur Stärkung für die bevorstehende Wanderung. Und so fahren wir weiter ins Inland und erkunden den Rundweg des Les Grès d’Annot – ein landschaftlich echt schöner Ort. Also total zu empfehlen.
Auf geht’s ans Meer
Auch wenn es im französischen “Hinterland” echt schön ist und ich definitiv irgendwann nochmal dorthin zurückkehren möchte hab ich mich natürlich auch schon ziemlich aufs Meer gefreut – und genau dahin geht’s heute im weiteren Tagesverlauf. Während ich mich also aufs Fahren konzentriere, sucht meine andere bessere Hälfte einen schönen Ort zum Campen, direkt an der Côte d’Azur. Schnell werden wir in Ramatuelle fündig und fahren direkt mal hin. Also kurz geklärt, ob noch ein Platz für die Nacht frei ist und schon begeben wir uns an den wunderschönen, ewig langen Sandstrand.
Die nächsten beiden Tage verbringen wir also größtenteils am Strand. An einem Abend fahren wir noch nach Saint Tropez um uns ein wenig bei den Reichen und Schönen umzuschauen. Die Yachten und Segler sind natürlich gigantisch und die Kugel Eis kostet sage und schreibe 3,50€ – war aber den Preis definitiv wert! 🙂
An unserem letzten Tag in Ramatuelle erleben wir dann einen Strand-Sonnenaufgang wie aus dem Bilderbuch, aber schaut selbst.
Wir entscheiden uns, am vorletzten Tag die Côte d’Azur entlang mit dem Campervan wieder Richtung Norden abzufahren. Und so statten wir auch noch Nizza einen kurzen, aber schönen Besuch ab. Auch eine nette Stadt, direkt am Meer. Und natürlich noch Monaco.
Monaco – eine Sache für sich
Das war wohl nix: Als wir in Monaco ankommen, bin ich innerhalb von 5 Minuten in dem wuseligen Straßenverkehr komplett fertig mit den Nerven. Nachdem sich auch die Parkplatzsuche zu aufwendig gestaltet hat verlassen wir die Stadt schon bald wieder.
Die letzte Nacht verbringen wir auf einem Campingplatz am Meer in Italien. Da die Campingsaison Ende September auch hier endet, war der dann auch wieder relativ preiswert.
Am nächsten Tag folgte dann die Rückfahrt ins Allgäu – immerhin wettertechnisch schöner als die Hinfahrt. Und so konnte ich noch einige interessante Bergtouren in der Schweiz ausfindig machen 😉
Ein schöner Urlaub mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen.