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Wie beeinflusst die Höhe beim Bergwandern den Körper?

Wanderung von Hinterstein auf den Kleinen Daumen und den Großen Daumen im Allgäu - Höhe beim Bergwandern
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Wie beeinflusst die Höhe beim Bergwandern den Körper?

Bergwandern ist nicht nur eine großartige Möglichkeit, sich in der Natur zu bewegen, sondern bietet auch einzigartige Herausforderungen für den menschlichen Körper. Eine der bedeutendsten Einflüsse auf Wanderer ist die Höhe, die nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch physiologische Prozesse stark verändert. Ab einer Höhe von etwa 2.000 Metern beginnen die Höhenlagen, sich bemerkbar zu machen. Doch was passiert eigentlich mit unserem Körper, wenn wir in diesen Höhen unterwegs sind?

1. Sauerstoffmangel: Der Hauptfaktor

Mit zunehmender Höhe sinkt der Luftdruck, was dazu führt, dass die Sauerstoffkonzentration in der Luft abnimmt. Während auf Meereshöhe der Sauerstoffgehalt etwa 21 % beträgt, nimmt die Menge an Sauerstoffmolekülen pro Atemzug mit jeder Höhenzunahme ab. Diese Abnahme des Sauerstoffs zwingt den Körper dazu, sich anzupassen.

  • Kurzatmigkeit: Viele Wanderer bemerken bereits ab 2.500 Metern eine Zunahme der Atemfrequenz. Der Körper versucht, durch schnelleres Atmen mehr Sauerstoff aufzunehmen.
  • Leistungsabfall: Weniger Sauerstoff bedeutet, dass die Muskeln weniger effizient arbeiten können, was zu schnellerer Erschöpfung und einem langsameren Wandertempo führt.

 

2. Anpassung des Körpers: Akklimatisation

Der Körper hat erstaunliche Anpassungsmechanismen, um mit dem geringeren Sauerstoffangebot in der Höhe umzugehen. Dieser Prozess wird als Akklimatisation bezeichnet und umfasst verschiedene physiologische Veränderungen:

  • Erhöhte Atemfrequenz: Der Körper erhöht die Atemfrequenz, um mehr Sauerstoff aufzunehmen.
  • Erhöhung der roten Blutkörperchen: Der Körper beginnt, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren, die für den Sauerstofftransport verantwortlich sind. Dies verbessert die Sauerstoffversorgung der Organe und Muskeln.
  • Erhöhte Herzfrequenz: Das Herz schlägt schneller, um den Sauerstoff effizienter im Körper zu verteilen.
  • Veränderungen des Blut-pH-Wertes: Durch das vermehrte Abatmen von CO2 verändert sich der pH-Wert des Blutes, was die Sauerstoffbindung im Blut unterstützt.

Diese Anpassungen setzen jedoch Zeit voraus. Wer zu schnell zu große Höhenunterschiede überwindet, ohne dem Körper Zeit zur Akklimatisation zu geben, läuft Gefahr, an Höhenkrankheit zu erkranken.

3. Höhenkrankheit: Ein Risiko, das nicht unterschätzt werden sollte

Eine der größten Gefahren beim Bergwandern in großer Höhe ist die Höhenkrankheit. Diese kann schon ab 2.500 Metern auftreten, besonders wenn der Aufstieg zu schnell erfolgt oder keine ausreichende Akklimatisation stattfindet.

  • Symptome der Höhenkrankheit: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen und Schwindel sind häufige Anzeichen einer leichten Höhenkrankheit. Bei einer schwereren Form können Lungen- oder Hirnödeme auftreten, die lebensbedrohlich sind.
  • Prävention: Die beste Prävention ist eine langsame Anpassung an die Höhe. Wanderer sollten darauf achten, nicht zu schnell zu steigen und Pausen auf verschiedenen Höhen einzulegen, um dem Körper Zeit zur Akklimatisation zu geben.
  • Behandlung: Sobald Symptome auftreten, ist der beste Ansatz, in niedrigere Lagen abzusteigen. In schweren Fällen ist ärztliche Hilfe erforderlich.

 

4. Flüssigkeitsverlust und Dehydrierung

In der Höhe verliert der Körper mehr Flüssigkeit, ohne dass man es sofort merkt. Durch die schnellere Atmung und die trockene Luft in höheren Lagen verdunstet mehr Wasser über die Atemwege. Zudem schwitzen viele Menschen aufgrund der erhöhten körperlichen Anstrengung.

  • Folgen von Dehydrierung: Kopfschmerzen, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit und Muskelkrämpfe sind typische Anzeichen von Flüssigkeitsmangel.
  • Tipp: Ausreichend Wasser trinken ist essenziell. Am besten sollten Bergwanderer mehr Flüssigkeit als gewöhnlich zu sich nehmen, um die erhöhte Verdunstung und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

 

5. UV-Strahlung: Sonnenbrand in großen Höhen

In höheren Lagen ist die UV-Strahlung deutlich intensiver. Pro 1.000 Meter Höhenunterschied nimmt die UV-B-Strahlung um etwa 10 % zu. Da Wanderer zudem oft über der Baumgrenze unterwegs sind und die schützende Wirkung von Bäumen fehlt, steigt das Risiko eines Sonnenbrands erheblich.

  • Schutzmaßnahmen: Ein guter Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor (mindestens 30) sowie Sonnenbrillen und Hüte sind unerlässlich, um Haut und Augen zu schützen.

 

6. Temperatur und Wetterveränderungen

In höheren Lagen sind die Temperaturen oft kühler, und das Wetter kann sich rasch ändern. Der Körper muss zusätzliche Energie aufwenden, um seine Temperatur zu regulieren, was ebenfalls zu schnellerer Erschöpfung führen kann.

  • Kälteeinwirkung: Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ist in großen Höhen oft extrem. Wanderer sollten sich auf diese Schwankungen einstellen und die passende Kleidung tragen, um sich vor Kälte zu schützen.

 

Fazit: Höhenlagen stellen besondere Anforderungen an den Körper

Bergwandern in großer Höhe ist eine einzigartige Herausforderung für Körper und Geist. Es erfordert nicht nur Ausdauer, sondern auch ein Bewusstsein für die körperlichen Veränderungen, die durch die Höhe verursacht werden. Wer sich jedoch gut vorbereitet, ausreichend akklimatisiert und auf die Signale des Körpers achtet, kann die Herausforderungen der Höhe sicher meistern und die atemberaubenden Aussichten in den Bergen genießen.

Höhenanpassung, richtige Flüssigkeitszufuhr und ein sorgfältiger Umgang mit der eigenen Gesundheit sind der Schlüssel, um die Bergwelt in all ihrer Pracht zu erleben.

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Leichte Wanderungen im Allgäu & Umgebung

Wandern im Frühling

Wandern im Frühling ist wunderschön, kann unter Umständen aber auch gefährlich werden.

Gefahren beim Wandern im Frühling:
# Vereiste oder sulzige Wegstellen können zur Blockade oder zum (Ab)Sturz führen.
# Bei einer hohen Schneedecke kannst du temperaturbedingt tief einsinken, was das Vorankommen erheblich erschweren kann.
# Durch die tageszeitliche Erwärmung lösen sich Lawinen gerade in den Nachmittagsstunden schneller von selbst.
# Lawinen können sich auch oberhalb von bereits schneefreien Wanderwegen lösen.

Was wird im Frühling beim Wandern unterschätzt?
# Wanderungen, die im Sommer machbar erscheinen sind im Winter und im Frühling oft lebensgefährlich und sollten dringlichst gemieden werden.
# Die Tage sind noch nicht so lang wie im Sommer. Denk daher an eine rechtzeitige Umkehr und brich deine Tour lieber ab, falls es zu spät wird.

Nützliche Tipps:
# Eine defensive Tourenplanung ist ratsam. Verzichte auf Touren in höheren Lagen mit Schneekontakt. Auch in tieferen Lagen wandert es sich im Frühling wunderschön. 
# Erweiterte Ausrüstung wie Grödel und Stöcke bieten höhere Sicherheit gegen Abrutschen auf Altschneefeldern (wenn diese noch gefroren sind, nicht sulzig).
# Informiere dich über aktuelle Verhältnisse (z.B. bietet der Bergsportbericht Oberstdorf eine tolle Übersicht über aktuelle Verhältnisse rund um Oberstdorf. Dieser wird täglich aktualisiert).
# Auf Webcams kannst du dir die Verhältnisse in der Umgebung ansehen. Beachte aber unbedingt die Ausrichtung der Kamera – in nordseitigen Hängen liegt meist länger Schnee als in südseitigen Hängen.

Eine gute Tourenvorbereitung ist wichtig

Auf meinen Seiten biete ich dir viele Informationen und Daten zur jeweiligen Wanderung. Doch zählen viele weitere Faktoren zu einer guten Tourenvorbereitung. Diese habe ich für dich hier übersichtlich zusammengefasst.

Schwierigkeit der Tour bei BERGHUPFER

Für Einsteiger geeignet: Hier bewegst du dich größtenteils auf Fahrstraßen, breiten Schotterwegen oder gut ausgebauten Wanderwegen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T1 und T2 Wege
Für Bergerfahrene: Die Wege werden schmaler und zu Pfaden, teilweise kann ein Wegstück mit Stahlseil versichert sein. Auch das Klettern im 1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA sollte möglich sein. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T3 und T4 Wege
Für Bergprofis: Ausgesetzte Wegstellen, der Pfad ist oft nicht markiert und nur schwer erkennbar. Das Klettern im 2. Schwierigkeitsgrad nach UIAA solltest du beherrschen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T5 und T6 Wege

Was bedeuten die Farbpunkte

Die Farbpunkte richten sich im Groben nach der Beschilderung auf dem Wegweiser.
🔵 Leichte, alpine Wege
🔴 Mittelschwere, alpine Wege oder Steige
⚫️ Hochalpine Wege oder Steige

Information zur Datenangabe

Die angegebenen Höhenmeter beziehen sich auf die von Komoot vorgegebene Höhenmeterangabe. Erfahrungsgemäß kann diese von den tatsächlichen Höhenmetern abweichen. Beachte daher, dass deine Tour teilweise etwas weiter hinauf gehen kann.

Die angegebene Zeit bezieht sich auf die von Komoot errechnete Durchschnittszeit. Wenn du also generell etwas sportlicher in den Bergen unterwegs bist, kann sich deine Tourdauer entsprechend verkürzen. Wenn du sehr konditions- und ausdauerarm bist, kann sich die Dauer deiner Wanderung entsprechend verlängern.