Alpine Gefahren erkennen und vermeiden: Sicher unterwegs in den Bergen
Die Berge faszinieren – mit ihrer Ruhe, Schönheit und Kraft. Doch wer sich in alpines Gelände begibt, sollte eines nie vergessen: Die Berge verzeihen keine Fehler. Alpine Gefahren sind real, oft unterschätzt und können selbst erfahrenen Bergsteiger:innen zum Verhängnis werden. In diesem Beitrag erfährst du, welche Gefahren im alpinen Raum lauern und wie du sie vermeiden kannst.
Was sind alpine Gefahren?
Alpine Gefahren bezeichnen natürliche Risiken, denen man (meist) in hochalpinem Gelände ausgesetzt ist. Sie entstehen durch das Zusammenspiel von Wetter, Gelände, menschlichem Verhalten und Ausrüstung. Die wichtigsten Gefahren sind:
Steinschlag
Lawinen
Wetterumschwünge
Orientierungslosigkeit
Absturzgefahr
Erschöpfung und Höhenkrankheit
1. Steinschlag – Gefahr von oben
Wie entsteht Steinschlag?
Steinschlag tritt häufig bei starkem Regen, Schneeschmelze oder großer Hitze auf, wenn sich Gestein löst und den Hang hinunterrollt.
Wie vermeiden?
Nie direkt unter Felswänden rasten.
Helm tragen – besonders im Geröll oder in Kletterpassagen.
Früh starten: In den Morgenstunden ist die Gefahr oft geringer.
2. Lawinen – Unsichtbare Bedrohung im Winter
Was macht Lawinen so gefährlich?
Lawinen können sich plötzlich von selbst oder durch Zusatzbelastung lösen und haben eine enorme Kraft. Besonders tückisch ist, dass sie (vor allem von Ungebübten) schwer vorhersehbar sind.
Wie vermeiden?
Lawinenlagebericht checken (z. B. auf lawinen.report).
Lawinenausrüstung mitführen (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel).
Lawinenkurse besuchen und Gefahrenzeichen deuten lernen.
Im Zweifelsfall: umdrehen!
3. Wetterumschwung – Gefahr durch Unwetter
Warum ist das Wetter in den Bergen so tückisch?
In den Bergen kann sich das Wetter innerhalb weniger Minuten dramatisch ändern – von Sonne zu Gewitter oder Schneesturm.
Wie vermeiden?
Immer den Wetterbericht prüfen, Hüttenwirte geben oft zusätzlich Auskunft.
Früh starten – Gewitter kommen meist am Nachmittag.
Wetter-Apps für Bergsport nutzen (z. B. MeteoSwiss, Bergfex).
4. Orientierungslosigkeit – Verlaufen im Gebirge
Wie kommt es zur Orientierungslosigkeit?
Nebel, Schneefelder oder fehlende Markierungen können zur echten Gefahr werden, besonders wenn man keine Erfahrung oder Ausrüstung hat.
Wie vermeiden?
Immer Karte, Kompass und/oder GPS-Gerät mitnehmen.
Tour sorgfältig planen und Wegverlauf vorher checken.
In Gruppen unterwegs sein und Notfallkontakte hinterlassen.
5. Absturzgefahr – Trittsicherheit ist Pflicht
Was bedeutet “alpines Gelände”?
Steile Hänge, ausgesetzte Pfade und Kletterstellen ohne Sicherung – hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt.
Wie vermeiden?
Eigenes Können realistisch einschätzen.
Bei Unsicherheit: lieber umkehren.
Gutes Schuhwerk mit Profilsohle tragen.
6. Erschöpfung & Höhenkrankheit – Die unsichtbaren Feinde
Was passiert bei Höhenkrankheit?
Ab 2.500 Metern kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwäche kommen – typische Symptome der Höhenkrankheit.
Wie vermeiden?
Langsam aufsteigen, viel trinken, nicht überfordern.
Auf den Körper hören – Pausen machen!
Bei ersten Symptomen sofort absteigen.
Respekt vor dem Berg ist der beste Schutz
Die Berge sind kein Ort für Leichtsinn. Doch mit der richtigen Vorbereitung, dem nötigen Wissen und Respekt vor der Natur kannst du viele alpine Gefahren vermeiden / reduzieren. Informiere dich, schule deine Fähigkeiten und gehe nie unbedacht in den Berg – dann bleibt dein Abenteuer nicht nur positiv in Erinnerung, sondern auch sicher.
Weitere hilfreiche Tipps findest du hier.