Diese schöne und ausdauernde Rundwanderung bringt dich auf Hoher Göll und aufs Hohe Brett in den Berchtesgadener Alpen
Wanderung auf Hoher Göll via Alpeltal (T4)
Für unsere Wanderung auf den Hohen Göll wählen wir den Zustieg über den Alpeltalsteig. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Hinterbrand, den du sowohl mit dem Auto, als auch mit dem Bus erreichen kannst. Für den Einstieg wandern wir die Scharitzkehlstraße wieder etwas bergab und folgen schon bald dem Wegweiser nach rechts in den Wald. Der Weg wird schnell ziemlich steil – Stöcke können hier eine nützliche Aufstiegshilfe sein. Nun geht es in einigen Kehren zum Teil unter Bäumen und auch unter Felswänden bergauf, weshalb ich dir hier einen das Tragen eines Steinschlaghelms wärmstens empfehlen kann.
An mehreren Stellen ist der Weg auch mit einem Stahlseil versichert, dass dir an teils leicht ausgesetzten Stellen Halt bietet. Ja, die Tour startet gleich etwas anspruchsvoller und auch auf dem Weiterweg warten immer wieder herausfordernde Wegstellen auf uns.
Nach etwa 1,8 km wird der Weg felsdurchsetzter und wir nähern uns der Karstwüste unterhalb der Alpelköpfe und rund um die Umgäng. Teils sind etwas größere Schritte erforderlich, um die von der Natur geschaffenen Gesteinskreationen zu erklimmen. Auch der ein oder andere etwas höhere Absatz ist im Auf-, bzw. Abstieg zu bewältigen. Eine wirklich beeindruckende Landschaft! Die Wegfindung ist hier ziemlich gut, ich habe selten zuvor solch ein Meer an Markierungen gesehen.
Auf etwa 1.932m Höhe erreichen wir die Umgäng und den ersten Wegweiser seit dem Einstieg. Der Weiterweg führt uns erneut durch die Karstwüste unterhalb des Göll-Massivs. Da wir die Wanderung im Spätherbst begehen, sind auch das ein oder andere Schneefeld zu queren. Schließlich erreichen wir das Ende des Alpeltalsteigs und zweigen nach links Richtung Hoher Göll ab.
Nun folgen einige Kehren, die uns im felsigen Gelände zuerst zum Kuchlerkreuz und anschließend weiter auf den Hohen Göll führen. Und hier erhalten wir sowohl einen super schönen Blick ins Tal, als auch auf die uns umgebende Berchtesgadener Bergwelt – wow!
Überschreitung Hoher Göll – Hohes Brett (T4 – UIAA I)
Nach einer ausgiebigen Gipfelrast, bei der die recht motivierten Alpendohlen immer wieder versuchen unser Essen zu stibitzen, entscheiden wir uns für den Aufbruch zur Überschreitung. Wir wandern zuerst wieder hinab zum Abzweig in den Alpeltalsteig und wählen hier den Weg geradeaus Richtung Hohes Brett. Auch unterhalb des Großen Archenkopfs erwarten uns heute einige Schneefelder, die aber gut zu meistern sind. Anschließend geht es über einen kleinen “Kraxelturm” hinauf auf den Grat.
Auf der wunderschönen Gratüberschreitung warten immer wieder leicht ausgesetzte Stellen auf uns, einige davon sind mit Drahtseil versichert. Nach und nach schiebt sich das Watzmann- und Hochkalter-Massiv in unser Blickfeld und als wir schließlich den Gipfel des Hohen Brett erreichen erhalten wir einen super schönen Ausblick auf Königssee, Jenner, Watzmann, Hochkalter und Co – traumhaft schön!
Der Abstieg
Für den Abstieg wählen wir die Variante Richtung Jenner und anschließend über die Mitterkaseralm ins Tal. Der Abstiegsweg ist teils geröllig und an vielen felsigen Stellen abgespeckt. Hier solltest du nochmal die volle Konzentration auf den Weg richten, erst an der Mitterkaseralm wird es entspannter. Mehrere Wegstellen unterhalb des Hohen Bretts sind auch mit Stahlseilen versichert, die dir zusätzlichen Halt bieten.
An der Mitterkaseralm angekommen wandern wir zuerst auf einem breiten Schotterweg bergab, bevor dieser nach rechts abzweigt und unterhalb der Seilbahn teils durch den Wald, teils entlang der Skipiste nach unten führt. Die letzten Meter wird der Weg wieder breiter und schließlich erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Rundwanderung, den Parkplatz Hinterbrand.
Lohnt sich die Überschreitung von Hoher Göll und Hohes Brett?
Definitiv, wenn du die nötige Bergerfahrung mitbringst. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Ausdauer sind essentiell. Das Tragen eines Steinschlaghelms im unteren Teil des Alpeltalsteigs kann ich dir ans Herz legen, ein Klettersteigset brauchst du nicht. Viel Spaß!
Mittelschwere Wanderungen findest du übrigens hier.