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Umdrehen ist ein Zeichen der Stärke, nicht der Schwäche

Umdrehen ist ein Zeichen der Stärke
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Vielleicht kennst du es oder hast es selbst schon mal erlebt. Du planst eine Wanderung und bist voller Vorfreude darauf. Am Tag selbst fühlst du dich fit und wanderst gemütlich los. Doch während der Tour beschleicht dich ein mulmiges Gefühl. Dieses mulmige Gefühl im Bauch vor der Schlüsselstelle der Tour. Du kommst an die Schlüsselstelle, die schwierigste Stelle der Wanderung und dir wird zunehmend mulmiger. Vielleicht hast du nun allen Mut zusammengenommen und die Stelle problemlos gemeistert. Vielleicht aber hast du dich fürs Umdrehen entschieden und dir im Anschluss selbst Vorwürfe oder Gedanken gemacht oder dir sogar Schwäche zugestanden. Doch dieser Moment, diese Handlung ist in Wirklichkeit eine tolle Stärke.

Ein Erlebnisbericht:

Es ist 5.45 Uhr an diesem Morgen im Herbst 2024. Wir starten mit unseren Fahrrädern im Dorf und radeln gemütlich ins Tal. Stille pur, rabenschwarze Nacht und über uns der klare Sternenhimmel. Die Struktur der Berge ist nicht zu erkennen, nur die majestätischen Silhouetten ragen in den Nachthimmel. An der Alpe angekommen stellen wir unsere Fahrräder ab und machen uns zu Fuß weiter auf den Weg. Unser Ziel: Der Berggipfel hoch über uns.

Am Vorgipfel angekommen entscheiden wir uns für den Aufstieg zum Hauptgipfel. Es wartet eine ausgesetzte I-er Kletterei auf uns mit einer kurzen II-er Kletterstelle, sehr ausgesetzt. Links und rechts geht’s ordentlich runter. Damals im Sommer war’s kein Problem, also sollte es ja heute auch klappen. Ich gehe vor, meine Begleitung wartet hinter mir. Doch als ich an die II-er Stelle komme und keinen wirklich festen Tritt finden kann wird mir anders. Ich sitze am Grat und komme nicht weiter. Auch aus einem anderen Blickwinkel finde ich keine Möglichkeit hier meinem mulmigen Gefühl und der Situation Herr zu werden. Und so entscheide ich mich unser Unternehmen an dieser Stelle abzubrechen und fürs Umdrehen. Mir ist es an diesem Tag einfach zu gefährlich. Auch ohne Gipfelerfolg haben wir an diesem Morgen eine wunderschöne Wanderung zusammen erlebt. Gute Gespräche, tolle Herbstmomente, Zeit miteinander.

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Leichte Wanderungen im Allgäu & Umgebung

Wandern im Frühling

Wandern im Frühling ist wunderschön, kann unter Umständen aber auch gefährlich werden.

Gefahren beim Wandern im Frühling:
# Vereiste oder sulzige Wegstellen können zur Blockade oder zum (Ab)Sturz führen.
# Bei einer hohen Schneedecke kannst du temperaturbedingt tief einsinken, was das Vorankommen erheblich erschweren kann.
# Durch die tageszeitliche Erwärmung lösen sich Lawinen gerade in den Nachmittagsstunden schneller von selbst.
# Lawinen können sich auch oberhalb von bereits schneefreien Wanderwegen lösen.

Was wird im Frühling beim Wandern unterschätzt?
# Wanderungen, die im Sommer machbar erscheinen sind im Winter und im Frühling oft lebensgefährlich und sollten dringlichst gemieden werden.
# Die Tage sind noch nicht so lang wie im Sommer. Denk daher an eine rechtzeitige Umkehr und brich deine Tour lieber ab, falls es zu spät wird.

Nützliche Tipps:
# Eine defensive Tourenplanung ist ratsam. Verzichte auf Touren in höheren Lagen mit Schneekontakt. Auch in tieferen Lagen wandert es sich im Frühling wunderschön. 
# Erweiterte Ausrüstung wie Grödel und Stöcke bieten höhere Sicherheit gegen Abrutschen auf Altschneefeldern (wenn diese noch gefroren sind, nicht sulzig).
# Informiere dich über aktuelle Verhältnisse (z.B. bietet der Bergsportbericht Oberstdorf eine tolle Übersicht über aktuelle Verhältnisse rund um Oberstdorf. Dieser wird täglich aktualisiert).
# Auf Webcams kannst du dir die Verhältnisse in der Umgebung ansehen. Beachte aber unbedingt die Ausrichtung der Kamera – in nordseitigen Hängen liegt meist länger Schnee als in südseitigen Hängen.

Eine gute Tourenvorbereitung ist wichtig

Auf meinen Seiten biete ich dir viele Informationen und Daten zur jeweiligen Wanderung. Doch zählen viele weitere Faktoren zu einer guten Tourenvorbereitung. Diese habe ich für dich hier übersichtlich zusammengefasst.

Schwierigkeit der Tour bei BERGHUPFER

Für Einsteiger geeignet: Hier bewegst du dich größtenteils auf Fahrstraßen, breiten Schotterwegen oder gut ausgebauten Wanderwegen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T1 und T2 Wege
Für Bergerfahrene: Die Wege werden schmaler und zu Pfaden, teilweise kann ein Wegstück mit Stahlseil versichert sein. Auch das Klettern im 1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA sollte möglich sein. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T3 und T4 Wege
Für Bergprofis: Ausgesetzte Wegstellen, der Pfad ist oft nicht markiert und nur schwer erkennbar. Das Klettern im 2. Schwierigkeitsgrad nach UIAA solltest du beherrschen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T5 und T6 Wege

Was bedeuten die Farbpunkte

Die Farbpunkte richten sich im Groben nach der Beschilderung auf dem Wegweiser.
🔵 Leichte, alpine Wege
🔴 Mittelschwere, alpine Wege oder Steige
⚫️ Hochalpine Wege oder Steige

Information zur Datenangabe

Die angegebenen Höhenmeter beziehen sich auf die von Komoot vorgegebene Höhenmeterangabe. Erfahrungsgemäß kann diese von den tatsächlichen Höhenmetern abweichen. Beachte daher, dass deine Tour teilweise etwas weiter hinauf gehen kann.

Die angegebene Zeit bezieht sich auf die von Komoot errechnete Durchschnittszeit. Wenn du also generell etwas sportlicher in den Bergen unterwegs bist, kann sich deine Tourdauer entsprechend verkürzen. Wenn du sehr konditions- und ausdauerarm bist, kann sich die Dauer deiner Wanderung entsprechend verlängern.