Schneefall bis auf 1.700 Meter, Herbstlaub und Sonnenschein – Eine tolle Kombi für eine wunderbare Herbstwanderung in den Allgäuer Alpen. Bist du dabei?
Start unserer Wanderung zum Allgäuer Seealpsee ist der Parkplatz der Nebelhornbahn in Oberstdorf
Los geht’s an diesem frostigen Morgen unterhalb der Skisprungschanze. Bei knappen 0°C schnüren wir noch schnell die Wanderschuhe, schultern unseren Rucksack und dann geht’s auch schon los in Richtung Nebelhorn zur Bergstation Höfatsblick. Eine Info vorab für dich: Die Rundwanderung kann durch eine Fahrt mit der Bergbahn zur Station Höfatsblick abgekürzt werden (gute Alternative, gilt natürlich auch für alle Wanderer, die die Tour andersrum begehen). Wir entscheiden uns heute aber für den Aufstieg zu Fuß.
Durch den Faltenbachtobel
Zuerst noch durch den Ort, dann unter den Tribünen der Audi-Arena mit ihren Skisprungschanzen hindurch geht es hinauf zum Eingang des Faltenbachtobels. Gut zu wissen: Der Faltenbachtobel ist bei nassen und gefrorenen Verhältnissen mit großer Vorsicht zu genießen und kann auch über die Fahrstraße zur Seealpe umgangen werden. Nach einigen Höhenmeter kommen wir schon aus dem Staunen nicht mehr raus. In Verbindung mit dem rauschenden Wasser des Faltenbachs sind die bunten Blätter ein wahres Schauspiel.
Momente zum Genießen und ich komm schon wieder aus dem Fotografieren kaum mehr raus. Da wir noch einen Großteil unserer Rundwanderung vor uns haben muss ich wohl meine Fotoambitionen für den Moment pausieren und demnächst hier nochmal vorbeischauen.
Vorbei an Wasserfällen und entlang des Faltenbachs geht es immer weiter hinauf zur Seealpe. Diese erreichen wir nach ca. 430 Höhenmetern und können von hier aus schon einen schönen Blick auf Oberstdorf und die umliegenden Berge erhaschen. So langsam fröstelts mich und ich bin froh, dass am Berg oben schon die Sonne scheint. Der weitere Weg schlängelt sich über die teils recht steile Fahrstraße hinauf zur Bergstation Höfatsblick. Die letzten Höhenmeter dorthin sind durch den Neuschnee teils glatt und vereist. Mit etwas Vorsicht schaffen wir es schließlich bis etwas unterhalb des Edmund-Probst-Hauses, das direkt an der Bergstation liegt. Von hier aus ist der bekannte Aussichtspunkt auf den Seealpsee, der Zeigersattel, nur noch einen Katzensprung entfernt. Dort angekommen erhalten wir einen herrlichen Ausblick auf die Allgäuer Bergwelt und können auch schon den Weiterweg erkennen. Da der Schnee nur bis zum See reicht sollte der anspruchsvolle Abstieg über den Gleitweg ins Oytal schneefrei und somit machbar sein.
Von hier aus hast du auch die Möglichkeit deinen Weg über den wunderschönen Laufbacher Eck-Weg fortzusetzen und dann über Himmeleck und Käseralpe zurück durch’s Oytal nach Oberstdorf zu wandern. Bei diesen frühwinterlichen Verhältnissen aber absolut nicht ratsam, besser im Sommer genießen.
Der Abstieg zum Seealpsee und über den Gleitweg ins Oytal
Da wir uns für eine Pause am See entscheiden steigen wir hinab zur Hinteren Seealpe. Ein tolles Gefühl durch den ersten Schnee des Jahres zu stapfen.
Nach der Einkehrmöglichkeit, die an diesem Novembermorgen schon seit Wochen geschlossen hat, im Sommer aber eine tolle Rastmöglichkeit bietet, wird der Weg eisig. Mit erhöhter Vorsicht meistern wir den Weg bis zu einem Fels, etwas erhöht des Sees und entscheiden uns hier für die wohlverdiente Pause mit wunderbarem Blick auf den Seealpsee und dem Hohen Ifen im Hintergrund.
Nachdem wir uns für den weiteren Weg gestärkt haben starten wir den finalen Abstieg über den Gleitweg ins Oytal. Diesen solltest du nur begehen, wenn du bereits Bergerfahrung hast. Teils ausgesetzte Stellen können bei nassen und schmierigen Verhältnisse schnell gefährlich werden. Zwar sind vereinzelt Stahlseile angebracht, doch trotzdem solltest du hier vorsichtig sein und Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Der Ausblick ins Tal, umgeben vom Großem Wilden und der Höfats ist natürlich gigantisch, wow!
Da sich der Hang Süd-Südwest exponiert befindet, solltest du bei Sonnenschein und hohen Temperaturen ausreichend Trinken mitnehmen, da sich hier die Wärme hier gut anlegen kann. Den Gleitbach mit Wasserfällen zweimal querend erreichen wir schließlich das Oytal.
Von hier aus sind es noch ca. 1 3/4 Stunden Abstieg bis zurück nach Oberstdorf. Das Oytalhaus lädt zur finalen Stärkung, bevor es zurück entlang des Oybachs nach Oberstdorf geht. Praktisch: Täglich ab 15 Uhr kannst du dir auch einen Roller leihen und damit zurück nach Oberstdorf düsen. Macht Spaß und verkürzt die Gehzeit.
Fazit
Eine richtig schöne, teils anstrengende und ausgesetzte Rund-Wanderung in den Allgäuer Alpen. Am Besten im Sommer zu begehen, mit Bergerfahrung eignet sich auch der Herbst super. Viel Spaß beim Nachwandern!
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