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Wenn’s nicht läuft, läuft’s nicht – selbst beim Wandern

    Oh man ihr Lieben, zur Zeit läufts einfach gar nicht im Leben, also absolut überhaupt nix. Nicht mal mehr das Wandern klappt. Ich hab trotzdem versucht euch die beiden Touren so gut es möglich ist zu beschreiben. Zumindest die Fotos sind was geworden.

    Aber jetzt mal von vorne. Ich wollte also dem Leben zwei Tage ein wenig entfliehen und mich in die Berge zurückziehen, dahin wo ich mich zu Hause fühle.

    Geplant war am ersten Tag nachmittags aufzusteigen. Die 9h-Tour im Allgäu über das Rauhhorn zum Schrecksee sollte es sein. Danach 3 Stunden Fahrt zum großen Ahornboden im Karwendel-Gebirge, dort übernachten und am nächsten Tag der Aufstieg zur Lamsenspitze. Aber es sollte auch hier vieles anders kommen..

     

    Wandern ab Hinterstein

    Los ging’s in Hinterstein bei Bad Hindelang. Die erste Etappe zur Willers-Alpe war ohne größere Schwierigkeiten zu begehen. Ein relativ gemütlicher bis steiler Anstieg über Wurzel und Stein führt in etwa 1.45h zur Willers-Alpe. Und dort fing dann alles an.. Passt beim Weitergang auf den Wegweiser auf! Ihr müsst nicht geradeaus zwischen den beiden Bergen aufsteigen, sondern nach rechts unterhalb des Bergmassivs weitergehen.

     

    Wandern zur Willers-Alpe im Allgäu

     

    Ich hab mir also kurzerhand ungeplant eine 350m höher gelegene verfallene Alpe angeschaut, bis ich festgestellt hab, dass der steile Anstieg echt für die Katz war..

    Also wieder runter und den richtigen Weg genommen, auf dem mir bereits nach kurzer Zeit ein Pärchen entgegen kam. Mit dem Hinweis, dass der Schnee dort oben hüfthoch liegt und sie deshalb auch wieder umgedreht sind, brach ich also meine Tour ab. Rauhhorn-Besteigung und Sonnenuntergang am Schrecksee also auch ade.

     

    Wandern zum Sonnenuntergang im Allgäu

     

    Ich hab mich dann dort ans Gipfelkreuz gesessen, konnte etwas über mein Leben nachdenken und noch eine persönlich wichtige Sache erfüllen. Der Sonnenuntergang dort war dann richtig schön und somit ging es schon wieder früher als geplant bergab, zurück zum Auto.

    Die Tour werde ich aber definitiv im kommenden Jahr wiederholen. Den Bericht reiche ich euch nach 🙂

     

    Weiter zum Ahornboden und der Lamsenspitze

    Kann ja nur besser werden, dachte ich mir. Also rein ins Auto und schnell losgefahren. 3 Stunden Fahrt standen noch bevor, für 160km – neuseeländische Verhältnisse..

    Als ich dann am großen Ahornboden ankam und aus dem Auto stieg, erstmal Nichts. Das ist, glaub ich, die finsterste Region auf diesem Planeten. Du siehst quasi nichts, außer den gewaltigen Silhouetten der umliegenden Berge. Das ist echt ein wenig Angst-einflößend und beeindruckend zugleich. Der klare Sternenhimmel ist dafür umso schöner zu bestaunen 🙂

     

    Schneebedeckte Berge zum Sonnenaufgang - wandern

     

    Also schnell das Zelt irgendwo aufgebaut und rein in die Heia, in der Hoffnung ich werd nicht unsanft von irgendwem oder irgendwas geweckt.

    Aber alles gut, die Nacht verlief ruhig und am nächsten Morgen war es eiskalt. -0.5°C zeigte das Thermometer im Auto. Deshalb kurz aufgewärmt und rauf auf den Berg. Schließlich wollte ich den Sonnenaufgang am Berg mitnehmen.

     

    Sonnenaufgang an der Lamsenjochhütte

     

    Es zeigte sich dann tatsächlich ein tolles Alpenglühen und die ersten Sonnenstrahlen taten richtig gut. Dafür dann anschließend die Ernüchterung: Auch heute würde ein Abbruch der Tour bevorstehen. Es liegt einfach zu viel Schnee, heute nicht beim Aufstieg, sondern beim Abstieg. Schnee auf einem steilen Geröllfeld ist mir dann doch zu heikel zum wandern. Lieber auch hier nächstes Jahr wiederkommen.

     

    Sonnenaufgang Bergwelt Karwendel

     

    Übrigens: Ich hab mir Kletterausrüstung zugelegt. Im kommenden Jahr möchte ich nicht nur wandern und bergsteigen, sondern auch den ein oder anderen leichten bis mittelschweren Klettersteig gehen. Eigentlich sollte der Klettersteig durch den Brudertunnel auf die Lamsenspitze an diesem Tag den Anfang machen, aber alleine und bei den Schneeverhältnissen war es mir dann doch etwas zu riskant. Schließlich bin ich Anfänger und will’s nicht unterschätzen.

     

    Mein Tipp: Fahrt auf eine Wanderung im Herbst zum großen Ahornboden, aber nicht zu spät. Meistens verfärben sich Anfang Oktober die Blätter orange / rot an den vielen Ahornbäumen und bilden so ein wunderschönes Landschaftsbild. Ist zwar nicht so einfach den passenden Moment abzupassen, aber mit etwas Glück erwischt ihr es genau richtig 😉

     

    Den Nachbericht zur Rauhhorn-Überschreitung findest du hier.