Lust auf leichte Kraxelei und teilweise Ausgesetztheit? Dann bist du hier richtig.
Eines vorweg: Die Wanderung auf die Leilachspitze ist anspruchsvoll und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Hier benötigst du definitiv Bergerfahrung, sowie Ausdauer, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!
Start der Wanderung auf die Leilachspitze ist Rauth im Tannheimer Tal
Relativ am Ende des Dorfes findest du auf der linken Seite diesen kleinen und unscheinbaren Parkplatz. Ich empfehle dir deine Wanderung bereits früh zu starten, da der Parkplatz an schönen Tagen schnell belegt sein kann und es keine wirkliche Alternative in der näheren Umgebung gibt. Der Parkplatz ist Stand Juli 2024 kostenlos, du kannst aber eine Spende zugunsten des Roten Kreuzes abgeben.
Der Weg führt uns durchs restliche Dorf bergauf und geht an dessen Ende in einen breiten Schotterweg über. Die ersten 2,5 Kilometer wandern wir so durch den Wald, mal bergauf, mal bergab und folgen dem Wegweiser Richtung Leilachspitze (Leilach). Wenn du die 21 km Wanderstrecke etwas abkürzen möchtest kannst du die 2,5 km einfach auch mit dem Fahrrad zurücklegen.
Der Weg wird schmaler und wir gelangen an ein Hinweisschild, dass uns auf die Steinschlaggefahr im Krottental hinweist. Wir folgen dem Weg ins Krottental, der teils seilversichert ist und uns auch über einen Bachlauf führt. Weiter geht’s anschließend immer am Hang entlang ins Birkental.
Nach dem Abstieg zum Weißenbach queren wir diesen auf einem Holzsteg, bevor uns der Weg wieder, teils steil, bergauf führt. Wir folgen für ein kurzes Stück der Fahrstraße, von der schon nach wenigen Metern erneut der Wanderweg abzweigt. Von hier aus schlängelt sich der Weg in einigen Kehren im Wald bergauf.
Den Hang querend erreichen wir nach etwa 7,7km Gesamtstrecke das Weißenbacher Notländer Kar durch dieses wir zuerst noch über Wiesen wandern und anschließend durch eine Geröllrinne teils kraxelnderweise über Felsblöcke rauf auf den Grat. Immer wieder können wir die wunderschöne und vor allem sehr ruhige und einsame Natur genießen und bestaunen. Solltest du dir bis hierhin unsicher sein oder dich unwohl fühlen, empfehle ich dir dringend umzudrehen. Ab hier wird der Weg nochmal ein Stück anspruchsvoller und ausgesetzter!
Der finale Anstieg zur Leilachspitze
Teils in leichter Kletterei (UIAA I) erreichen wir schließlich nach einem wunderschönen Gratanstieg den Gipfel der Leilachspitze. Auch wenn dieser heute in den Wolken liegt können wir schon bald wieder die herrliche Aussicht genießen.
Der Abstieg
Wir setzen unsere Wanderung in Richtung Südwesten fort und folgen dem Wegweiser Richtung Landsberger Hütte. Wie der Aufstieg hat es auch der Abstieg definitiv in sich. Durch eine steile, schottrige und sandige Geröllrinne führt uns der teils schwer erkennbare Weg (Markierungen vorhanden, teils schwer zu erkennen) bergab. Vorsicht und Konzentration sind hier ein Muss!
Nach der Geröllrinne queren wir im Anschluss mehrere Hänge, sowie mehrere Geröllrinnen, die erneut unsere volle Konzentration erfordern. Vorbei am östlichen und westlichen Krottenkopf erreichen wir schließlich eine kleine Scharte mit Abzweigung, die uns durchs Birkental zurück nach Rauth führt. Wir folgen dem Weg unterhalb der Lachenspitze bergab und erreichen schließlich das östliche Lachenjoch von welchem wir einen schönen Blick auf den Traualpsee erhaschen können.
Achtung, unser Weg zweigt hier nach Osten ab! Die Markierungen verschwinden in der Wiese teils, der Weg ist aber anschließend gut zu erkennen. Für den finalen Abstieg folgen wir diesem bis zur unbewirtschafteten Höflis Hütte und stoßen dort erneut auf den Aufstiegsweg, welchem wir auf bekanntem Terrain zurück zu den Fahrrädern / nach Rauth folgen.
Lohnt sich die Wanderung auf die Leilachspitze?
Ja, aber… Du solltest hier ernsthaft die nötige Erfahrung mitbringen.
Eine schöne Tour im Tannheimer Tal mit tollen Ausblicken und einem vergleichsweise einsamen Gipfel.
Dir hat die Wanderung gefallen oder du hast Fragen zur Tour?
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