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Überschreitung der Nagelfluhkette – Wunderschöne Gratwanderung

Überschreitung der Nagelfluhkette - Gratwanderung im Allgäu

Schwierigkeit
Mittelschwer
⛰⛰⛰ von 6 | T3 – UIAA I

Wegbeschaffenheit

Gipfelhöhe
1.834 m

Höhenmeter
↑ 1.690 hm | 1.690 hm ↓

Tourenlänge
24 km

Gehzeit
12h 38m

Einkehrmöglichkeit
Rasthaus am Mittag, Bergstation Hochgratbahn, Staufner Haus

Parkplatz | Haltestelle
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Landschaft
☀☀☀☀ von 5

Beste Zeit
Jun, Jul, Aug, Sep, Okt

GPX-Datei
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Hach ja, es hätte so gemütlich werden können – die Überschreitung der Nagelfluhkette zählt mit Sicherheit zu einer der schönsten Gratwanderungen im Allgäu – wenn ich mir da nicht, mal wieder, was in den Kopf gesetzt hätte..

Seit gut zwei Jahren schwirrt mir jetzt schon die Überschreitung der Nagelfluhkette im Kopf rum. Seit diesem Tag hab ich mich immer wieder gefragt, ob es auch möglich wäre, die Tour als Rundweg zu beschreiten. Klar, die Planung ist hier nicht die Schwierigkeit, sondern eher das Ausführen. Als dann für diesen Freitagmorgen Temperaturen um die 10 Grad mit Sonne, Wolken und Nord-Ost Wind vorhergesagt waren, war für mich klar, des muss i einfach versuchen.

Die Überschreitung der Nagelfluhkette

Ja Freunde, es ist zapfig an diesem Morgen. Aber da wir ja aufn Berg gehen, hab ich die leise Hoffnung, dass mir dann doch relativ schnell, relativ warm wird. Und so starte ich um 4.30 Uhr an diesem Morgen am noch menschenleeren Parkplatz der Mittagbahn in Immenstadt. Der Weg führt mich die ersten Höhenmeter durch den Wald bergauf, vorbei an der Sennalpe Hochried, bevor es schließlich weiter auf asphaltiertem Weg Richtung Mittagbahn Mittelstation geht. Weiter geht der Weg vorbei an saftigen Blumenwiesen hinauf zur neu erbauten Alpe Schwanden, wo mich auch schon die ersten Kühe im Morgenrot begrüßen.

Nagelfluhkette im Allgäu - Gratwanderung und Überschreitung

Der Mittagberg ist dann relativ bald erreicht und der nächste Gipfel, das Bärenköpfle rückt ebenfalls schon in greifbare Nähe. Hier entscheide ich mich für eine erste kleine Trink- und Frühstückspause, denn auch wenn ich sonst alleine oft sprunghaft und ohne wenig Pausen am Berg unterwegs bin, wird das heute auf so einer Tour nicht funktionieren können. Die ersten Sonnenstrahlen spitzen kurze Zeit später auch schon durch die Baumkronen und tauchen die Nordwand vom Steineberg in ein morgendliches Gelb-Orange. Die Besteigung des Steinebergs erfolgt entweder über die ca. 17m hohe Gipfelleiter oder alternativ über den Normalweg, der sich rechts an der Felswand vorbeischlängelt.

Steineberg im Allgäu im Sonnenaufgang - dritter Gipfel der Überschreitung der Nagelfluhkette

Oben angekommen erwartet mich ein wunderbares Rundum-Panorama, auf meinen weiteren Weg der Überschreitung der Nagelfluhkette, die Allgäuer Hochalpen und viele viele weitere Berge und Täler.

Nächster Halt: Stuiben

Weiter gehts auf der Nagelfluhkette Richtung Westen. Direkt vor mir erstreckt sich der gut 60km Luftlinie entfernte Säntis in der Schweiz – wow! Es ist immer wieder schön auf einem Berg zu stehen und zu sehen, wie klein die Menschheit eigentlich der Natur gegenüber ist. Und des is auch gut so ;-))

Nagelfluhkette im Allgäu - Gratwanderung und Überschreitung

Der nächste Gipfel ist bereits in Sicht, allerdings warten noch diverse Kraxel-Stellen auf mich. Zwischen Steineberg und Stuiben gibt es einige Stellen, an welchen man bei der Gratwanderung besonders aufpassen sollte. Altschneereste sind zwar an diesem Morgen Ende Mai keine mehr vorhanden, es ist trotzdem nicht ungefährlich. Die meisten Wegstellen mit Absturzgefahr sind aber durch ein Drahtseil versichert. Nach dem Gipfel des Stuiben warten viele weitere tolle Gipfel wie Sederer Stuiben, Buralpkopf, Gündleskopf und Rindalphorn, bevor ich schließlich den letzten Gipfel des Hochgrat erreiche. Auch wenn ich bisher etwa eine Handvoll Gleichgesinnte getroffen habe, hatte ich trotzdem jeden Gipfel ganz für mich alleine. Nur das Gezwitscher der Vögel und das Bimmeln der Kuhglocken – so schee scho :-))

Nagelfluhkette im Allgäu - Gratwanderung und Überschreitung

Der Abstieg

Der finale Abstieg mit Ankunft am Parkplatz der Hochgratbahn beendet dann die normale Überschreitung der Nagelfluhkette. Zurück nach Immenstadt gelangt man von hier aus mit dem Bus zum Bahnhof Oberstaufen und weiter mit dem Zug. Wer möchte kann den Aufstieg auch via Fahrt mit der Mittagbahn und den Abstieg via Fahrt mit der Hochgratbahn abkürzen (Ein Kombiticket findet ihr auf der Seite der Mittagbahn).

Am Besten nehmt ihr für die Tour ausreichend Wasser und Verpflegung mit. Ohne groß vom eigentlichen Weg abzuweichen befindet sich zwischen Mittag und Hochgrat keine direkte Einkehrmöglichkeit! Wer jedoch gemütlich zwischendurch einkehren möchte für den bieten sich z.B. die Alpe Gund und die vordere Krumbachalpe an.

Wer sich für den Rundweg entscheidet oder meinen weiteren Weg zurück nach Immenstadt verfolgen möchte erfährt im folgenden Artikel mehr darüber.

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Frühling im Tal - Winter in den Bergen! Temperaturbedingt können Wegstellen vereist sein. Denk bei deiner Tourenplanung daran, dass Sommerwege im Winter oft gar nicht und im Frühling oft nur unter erheblich erschwerten Bedingungen zu begehen sind. Auch im Frühjahr können sich Lawinen plötzlich von selbst oder durch Zusatzbelastung lösen!

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Andreas Beiderbeck - Wandern im Allgäu

Wer schreibt hier eigentlich?

Hej, ich bin der Andreas und wie du vielleicht schon festgestellt hast super gern in den Bergen unterwegs. Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Schau dich gerne weiter um.

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Wandern im Frühling

Wandern im Frühling ist wunderschön, kann unter Umständen aber auch gefährlich werden.

Gefahren beim Wandern im Frühling:
# Vereiste oder sulzige Wegstellen können zur Blockade oder zum (Ab)Sturz führen.
# Bei einer hohen Schneedecke kannst du temperaturbedingt tief einsinken, was das Vorankommen erheblich erschweren kann.
# Durch die tageszeitliche Erwärmung lösen sich Lawinen gerade in den Nachmittagsstunden schneller von selbst.
# Lawinen können sich auch oberhalb von bereits schneefreien Wanderwegen lösen.

Was wird im Frühling beim Wandern unterschätzt?
# Wanderungen, die im Sommer machbar erscheinen sind im Winter und im Frühling oft lebensgefährlich und sollten dringlichst gemieden werden.
# Die Tage sind noch nicht so lang wie im Sommer. Denk daher an eine rechtzeitige Umkehr und brich deine Tour lieber ab, falls es zu spät wird.

Nützliche Tipps:
# Eine defensive Tourenplanung ist ratsam. Verzichte auf Touren in höheren Lagen mit Schneekontakt. Auch in tieferen Lagen wandert es sich im Frühling wunderschön. 
# Erweiterte Ausrüstung wie Grödel und Stöcke bieten höhere Sicherheit gegen Abrutschen auf Altschneefeldern (wenn diese noch gefroren sind, nicht sulzig).
# Informiere dich über aktuelle Verhältnisse (z.B. bietet der Bergsportbericht Oberstdorf eine tolle Übersicht über aktuelle Verhältnisse rund um Oberstdorf. Dieser wird täglich aktualisiert).
# Auf Webcams kannst du dir die Verhältnisse in der Umgebung ansehen. Beachte aber unbedingt die Ausrichtung der Kamera – in nordseitigen Hängen liegt meist länger Schnee als in südseitigen Hängen.

Eine gute Tourenvorbereitung ist wichtig

Auf meinen Seiten biete ich dir viele Informationen und Daten zur jeweiligen Wanderung. Doch zählen viele weitere Faktoren zu einer guten Tourenvorbereitung. Diese habe ich für dich hier übersichtlich zusammengefasst.

Schwierigkeit der Tour bei BERGHUPFER

Für Einsteiger geeignet: Hier bewegst du dich größtenteils auf Fahrstraßen, breiten Schotterwegen oder gut ausgebauten Wanderwegen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T1 und T2 Wege
Für Bergerfahrene: Die Wege werden schmaler und zu Pfaden, teilweise kann ein Wegstück mit Stahlseil versichert sein. Auch das Klettern im 1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA sollte möglich sein. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T3 und T4 Wege
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Was bedeuten die Farbpunkte

Die Farbpunkte richten sich im Groben nach der Beschilderung auf dem Wegweiser.
🔵 Leichte, alpine Wege
🔴 Mittelschwere, alpine Wege oder Steige
⚫️ Hochalpine Wege oder Steige

Information zur Datenangabe

Die angegebenen Höhenmeter beziehen sich auf die von Komoot vorgegebene Höhenmeterangabe. Erfahrungsgemäß kann diese von den tatsächlichen Höhenmetern abweichen. Beachte daher, dass deine Tour teilweise etwas weiter hinauf gehen kann.

Die angegebene Zeit bezieht sich auf die von Komoot errechnete Durchschnittszeit. Wenn du also generell etwas sportlicher in den Bergen unterwegs bist, kann sich deine Tourdauer entsprechend verkürzen. Wenn du sehr konditions- und ausdauerarm bist, kann sich die Dauer deiner Wanderung entsprechend verlängern.