Rauf gehts auf den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze über die Höllentalklamm. Ein besonderes Erlebnis mit einer Vielfalt an Erfahrungen – was genau erfährst du in den kommenden Zeilen 🙂
Rauf auf die Zugspitze
Es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen der Wecker sein eigenes Ding durchzieht. 2.45 Uhr steht heute drauf, als ich unsanft aus den Träumen gerissen werde. Also schnell noch eine Kleinigkeit frühstücken, die letzten Sachen packen und auf gehts zum vereinbarten Treffpunkt, ein Kumpel wird mich heute begleiten auf der Tour zur Zugspitze über den Höllentalferner.
Nach 1,5h Anfahrt geht es dann endlich am Wanderparkplatz Hammersbach los. Es wird mein erstes Abenteuer mit Gletschererfahrung. Entsprechend aufgeregt geh ich auch an die Sache ran.
Der Aufstieg
Der Aufstieg erfolgt zuerst auf einem breiten Weg Richtung Höllentalklamm. Bereits von weitem hört man schon das Rauschen dieser wunderschönen Schlucht, sofern ich das in unserer Nacht- und Nebel-Aktion beurteilen kann. Und so sprinten wir an diesem kalten Morgen bei 5°C rauf bis zur Höllentalangerhütte. Bereits von hier ist die Zugspitze gut zu erkennen und wird von der aufgehenden Sonne in ein wunderschönes Rot getaucht. Nachdem wir die ersten 700hm grad mal in 1,5h gemeistert haben ist uns auch entsprechend warm und die erste Brotzeit steht an um für den kommenden Anstieg gewappnet zu sein. Es warten schließlich noch gut 1600 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter Richtung ersten Klettersteig. Und jetzt wirds spannend Freunde. Es liegt eine Wand vor uns, die von weitem mehr als eine Kletterei als ein Klettersteig ausschaut. Nahezu senkrecht und kaum Absätze lassen das Herz schon hüpfen. Aber wie immer: Hilft alles nix, da müssma eiz durch 😀
Und so gehts rauf am Klettersteig Richtung Höllentalferner. Langsam kommt auch die Sonne ums Eck und lässt uns ganz dezent ins Schwitzen bringen. Mit der Zugspitze im Blick geht es nun immer weiter bergan – über Geröllfelder und erste Schneefelder.
Weiter über den Gletscher Richtung Zugspitze
Nach kurzer Zeit wartet dann auch schon die nächste Pause auf uns – Grödel anlegen, denn ab hier kommt man über das Gletschereis nur noch mit Grödel oder Steigeisen voran. Von diesem Punkt aus hat man übrigens einen richtig guten Ausblick ins Höllental, schaut geil aus mit dem Schnee und Eis im Vordergrund – also auch mal a bissl genießen zwischendurch 😉
Festhalten Freunde, jetzt gehma steil! Gefühlt halb senkrecht gehts rauf über den Gletscher zum Einstieg des Klettersteigs. Wer möchte, kann hier auch in der Seilschaft gehen, was in Anbetracht des Gefälles durchaus Sinn macht. Einmal abgerutscht und du saust da komplett wieder runter.. Auch auf die Gletscherspalten sollte man hier aufpassen.
Es folgt: Der Klettersteig
Am Einstieg des Klettersteigs herrscht dann bereits reges Treiben – also rein in den Stau 😀 Und des dauert Freunde, denn hier gilt es eine etwa 10 Meter hohe senkrechte Wand zu erklettern. Du hast im Prinzip nur ein Stahlseil an dem du dich raufziehen kannst und ein Sicherungsseil, damit im Fall der Fälle ein Sturz abgefangen werden kann. Spannende Sache sag i euch und a seeeeeehr wacklige Gschicht. Wer ned genug Armpower hat und ned unbedingt in der Seilschaft geht, wird hier spätestens scheitern und umdrehen müssen..
Aber alles gut gegangen, jetzt noch schnell die 600hm im Klettersteig und schon sollte der Gipfel der Zugspitze erklommen sein – so unser Plan. Der Klettersteig an sich ist nicht sonderlich schwer – größtenteils im B-Grad, nur an 1-2 Stellen etwas anspruchsvoller in C – aber die Länge nach bereits ca. 1700hm zieht sich und macht es in der Mittagssonne ziemlich heiß und nervenzerrend.
Irgendwann erreichen wir dann nach gut 5,5h Gehzeit den Gipfel der Zugspitze und es ist einfach atemberaubend da oben. Ein richtig schöner Ausblick in den bayrischen und österreichischen Alpenraum, Wahnsinn!
Der Abstieg
Nachdem wir die Tourimassen überwunden haben, entscheiden wir uns für den Abstieg, statt einer Seilbahnfahrt. Also nochmal gut 5h die Höhenmeter wieder runter über den Stopselzieher-Klettersteig Richtung Wiener-Neustädter-Hütte und in luftigen Höhen am Eibsee entlang zurück nach Hammersbach. Und das ist kräftezerrend Freunde vom Allerfeinsten. Aber was solls, a bisserl Mimimi darf auch mal sein und mittlerweile zu dritt motiviert man sich dann doch gegenseitig.
Nach etwas mehr als 12 Stunden Gesamt-Tour kommen wir wieder am Auto an und sind erstmal froh die Beine etwas zu entspannen.
Fazit:
Was für eine Tour – Wunderbare Erfahrungen und tolle Erlebnisse am höchsten Berg Deutschlands – der Zugspitze. Mit der nötigen Bergerfahrung und der richtigen Ausrüstung kein Problem – auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Tour aber definitiv nicht. Viel Spaß beim Bergsteigen 🙂
Tipps
● Abstieg kann durch Seilbahnfahrt abgekürzt werden
● Unbedingt den Weitblick und die Aussicht genießen – a Traum
● Grödel oder Steigeisen sind für den Gletscher unbedingt erforderlich!
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