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Watzmann-Überschreitung von der Wimbachbrücke

Watzmann-Überschreitung in Berchtesgaden

Schwierigkeit
Anspruchsvoll
⛰⛰⛰⛰⛰ von 6 | T5+ – UIAA II

Schlüsselstelle
Komplette Gratüberschreitung ausgesetzt, Abstieg nicht unterschätzen!

Wegbeschaffenheit
⚫ Anspruchsvolle Alpinwege
Kies, Erde, Fels

Gipfelhöhe
2.713 m

Höhenmeter
↑ 2.050 hm | 2.050 hm ↓

Tourenlänge
23,8 km

Gehzeit
14h 40m

Einkehrmöglichkeit
Stubenalm, Mitterkaseralm, Watzmannhaus, Wimbachgrieshütte, Wimbachschloss

Parkplatz | Haltestelle
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Landschaft
☀☀☀☀☀ von 5

Beste Zeit
Jul, Aug, Sep

Die Watzmann-Überschreitung

Allein der Gedanke an die Watzmann-Überschreitung lässt das Bergherz höher schlagen. Doch solltest du diese nur mit jeder Menge Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Ausdauer begehen.

Von der Wimbachbrücke aufs Watzmannhaus (T2+)

Start der Watzmann-Überschreitung ist der Wanderparkplatz an der Wimbachbrücke. Unser erstes Ziel heute ist das Watzmannhaus. Und so folgen wir dem Wegweiser in südlicher Richtung auf einem geschotterten Wanderweg, der schon bald ordentlich an Steilheit zunimmt. Stöcke können dir hier den Aufstieg und später den Abstieg von der Südspitze erleichtern. Nach ca. 3 km erreichen wir die Stubenalm, eine nette Einkehrmöglichkeit, die allerdings so früh am Tag noch geschlossen hat. Wenn du die Überschreitung an einem Tag begehen möchtest, was für Bergerfahrene durchaus machbar ist, solltest du bereits früh am Morgen starten. Allein schon, um dem Pulk an Gleichgesinnten, die bereits ca. 3 Stunden Vorsprung durch die Übernachtung im Watzmannhaus haben, nicht hinterhertraben zu müssen.

Weiter geht es über den breiten Schotterweg durch bewaldetes Gebiet zur Mitterkaseralm, die eine zweite Einkehrmöglichkeit beim Aufstieg zum Watzmannhaus darstellt. Ab hier wird der Weg schmaler und teils felsdurchsetzt. In einigen Kehren geht es nun final hinauf zur letzten Einkehrmöglichkeit vor der Überschreitung und unserem ersten Ziel, das wir nach ca. 7 km erreichen.

Vom Watzmannhaus aufs Hocheck (T3+)

Der erste Gipfel der Watzmann-Überschreitung wartet mit dem Hocheck auf uns. Bis dorthin sind es nochmal ca. 700 Höhenmeter und gut 3 Stunden Gehzeit. Zuerst noch flacher, geht es schon bald recht steil im Geröllgelände bergauf. Dabei sind auch mehrere höhere Absätze zu erklimmen, die teils mit Stahlseilen versichert sind. Kurz unterhalb des Gipfels warten mehrere steilere Platten, die es zu besteigen gilt. Als wir schließlich den Gipfel des Hochecks erreichen können wir ein tolles Bergpanorama bestaunen. Ein Blick Richtung Süden verrät uns den Weiterweg – es wird ziemlich felsig.

Watzmann-Überschreitung in Berchtesgaden

Vom Hocheck über die Mittelspitz zur Watzmann-Südspitze (T4 -> T5 UIAA II)

In einem Auf- und Ab geht es nun zuerst zur Watzmann-Mittelspitz und anschließend zur Südspitze. Dabei müssen wir immer wieder höhere Absätze erklettern und auch wieder abklettern. Der Gratweg ist dabei an vielen Stellen ausgesetzt und nur noch an wenigen Stellen mit Drahtseil versichert, was es definitiv bei der Tourenplanung zu berücksichtigen gilt! Hier ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, ebenso wie ein ausgeprägter Orientierungssinn, denn der Weiterweg ist teils nicht immer sofort ersichtlich!

Watzmann-Überschreitung in Berchtesgaden

Watzmann-Überschreitung in Berchtesgaden

Schließlich erreichen wir die Watzmann-Südspitze und sind überglücklich die ersten beiden Herausforderungen gemeistert zu haben.

Der Abstieg (T5 UIAA II -> T1)

Für den Abstieg solltest du dir ein hohes Konzentrationsvolumen aufheben. Denn dieser ist durchaus nochmal recht fordernd und nach der langen Überschreitung sind die Beine bereits müde. Bis hierhin hast du ca. 9,5 Gehstunden in den Beinen und mit dem Abstieg warten nochmal 3,5 weitere bis zur Wimbachgrieshütte und anschließend erneut ca. 1,5 Stunden zurück zur Wimbachbrücke. An Entspannung ist hier definitiv nicht zu denken!

Der Abstieg erfolgt zum Großteil durch felsdurchsetztes (teils Kraxel-) Gelände hinunter zur Wimbachgrieshütte. Eine Einkehr hast du dir hier redlich verdient! Ab der Wimbachgrieshütte ist der Weg zwar schottrig aber nicht mehr ausgesetzt. Die letzten ca. 8 Kilometer zurück zum Parkplatz können sich nochmal ziemlich in die Länge ziehen, weshalb ich dir eine Wanderbegleitung sehr ans Herz legen kann.

Fazit zur Watzmann-Überschreitung:

Eine wunderbare Tour mit vielen wunderschönen Weitblicken. Wer viel Bergerfahrung, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit hat, kann sich der Herausforderung durchaus stellen. Zur Sicherheit empfehle ich einen Steinschlaghelm, ein Klettersteigset finde ich persönlich eher überflüssig. Wenn du dich damit aber wohler fühlst, nimm es lieber mit!

Tipps

● Die Rundwanderung kann auch auf 2 Tage gemacht werden mit einer Übernachtung auf dem Watzmannhaus oder der Wimbachgrieshütte (in umgekehrter Richtung)
● Unbedingt den Weitblick und die Aussicht genießen – ein Traum

Weitere schöne Wanderungen und Bergtouren in Berchtesgaden findest du hier.

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Frühling im Tal - Winter in den Bergen! Temperaturbedingt können Wegstellen vereist sein. Denk bei deiner Tourenplanung daran, dass Sommerwege im Winter oft gar nicht und im Frühling oft nur unter erheblich erschwerten Bedingungen zu begehen sind. Auch im Frühjahr können sich Lawinen plötzlich von selbst oder durch Zusatzbelastung lösen!

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Lawinenwarndienst Tirol: Link
Lawinenwarndienst Vorarlberg: Link

Andreas Beiderbeck - Wandern im Allgäu

Wer schreibt hier eigentlich?

Hej, ich bin der Andreas und wie du vielleicht schon festgestellt hast super gern in den Bergen unterwegs. Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Schau dich gerne weiter um.

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Wandern im Frühling

Wandern im Frühling ist wunderschön, kann unter Umständen aber auch gefährlich werden.

Gefahren beim Wandern im Frühling:
# Vereiste oder sulzige Wegstellen können zur Blockade oder zum (Ab)Sturz führen.
# Bei einer hohen Schneedecke kannst du temperaturbedingt tief einsinken, was das Vorankommen erheblich erschweren kann.
# Durch die tageszeitliche Erwärmung lösen sich Lawinen gerade in den Nachmittagsstunden schneller von selbst.
# Lawinen können sich auch oberhalb von bereits schneefreien Wanderwegen lösen.

Was wird im Frühling beim Wandern unterschätzt?
# Wanderungen, die im Sommer machbar erscheinen sind im Winter und im Frühling oft lebensgefährlich und sollten dringlichst gemieden werden.
# Die Tage sind noch nicht so lang wie im Sommer. Denk daher an eine rechtzeitige Umkehr und brich deine Tour lieber ab, falls es zu spät wird.

Nützliche Tipps:
# Eine defensive Tourenplanung ist ratsam. Verzichte auf Touren in höheren Lagen mit Schneekontakt. Auch in tieferen Lagen wandert es sich im Frühling wunderschön. 
# Erweiterte Ausrüstung wie Grödel und Stöcke bieten höhere Sicherheit gegen Abrutschen auf Altschneefeldern (wenn diese noch gefroren sind, nicht sulzig).
# Informiere dich über aktuelle Verhältnisse (z.B. bietet der Bergsportbericht Oberstdorf eine tolle Übersicht über aktuelle Verhältnisse rund um Oberstdorf. Dieser wird täglich aktualisiert).
# Auf Webcams kannst du dir die Verhältnisse in der Umgebung ansehen. Beachte aber unbedingt die Ausrichtung der Kamera – in nordseitigen Hängen liegt meist länger Schnee als in südseitigen Hängen.

Eine gute Tourenvorbereitung ist wichtig

Auf meinen Seiten biete ich dir viele Informationen und Daten zur jeweiligen Wanderung. Doch zählen viele weitere Faktoren zu einer guten Tourenvorbereitung. Diese habe ich für dich hier übersichtlich zusammengefasst.

Schwierigkeit der Tour bei BERGHUPFER

Für Einsteiger geeignet: Hier bewegst du dich größtenteils auf Fahrstraßen, breiten Schotterwegen oder gut ausgebauten Wanderwegen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T1 und T2 Wege
Für Bergerfahrene: Die Wege werden schmaler und zu Pfaden, teilweise kann ein Wegstück mit Stahlseil versichert sein. Auch das Klettern im 1. Schwierigkeitsgrad nach UIAA sollte möglich sein. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T3 und T4 Wege
Für Bergprofis: Ausgesetzte Wegstellen, der Pfad ist oft nicht markiert und nur schwer erkennbar. Das Klettern im 2. Schwierigkeitsgrad nach UIAA solltest du beherrschen. Grob gesagt auf der Bergtourenskala: T5 und T6 Wege

Was bedeuten die Farbpunkte

Die Farbpunkte richten sich im Groben nach der Beschilderung auf dem Wegweiser.
🔵 Leichte, alpine Wege
🔴 Mittelschwere, alpine Wege oder Steige
⚫️ Hochalpine Wege oder Steige

Information zur Datenangabe

Die angegebenen Höhenmeter beziehen sich auf die von Komoot vorgegebene Höhenmeterangabe. Erfahrungsgemäß kann diese von den tatsächlichen Höhenmetern abweichen. Beachte daher, dass deine Tour teilweise etwas weiter hinauf gehen kann.

Die angegebene Zeit bezieht sich auf die von Komoot errechnete Durchschnittszeit. Wenn du also generell etwas sportlicher in den Bergen unterwegs bist, kann sich deine Tourdauer entsprechend verkürzen. Wenn du sehr konditions- und ausdauerarm bist, kann sich die Dauer deiner Wanderung entsprechend verlängern.